Mina ist ein Tal und befindet sich 8 km südöstlich der Stadt Mekka. Das Tal von Mina enthält den
Jamarat, die drei Steinsäulen, die von Pilgern gesteinigt werden. Hier findet die symbolische Steinigung des Teufels statt.
Gemäß der Überlieferung hat Gott Abraham befohlen, seinen Sohn zu opfern, um seinen Glauben unter Beweis zu stellen.
Die Surah As-Saffat im heiligen Koran nimmt Bezug auf diesen Vorfall:
„Als er alt genug war, um mit ihm zu arbeiten, sprach (Abraham): „O mein lieber Sohn, ich habe im Traum gesehen, dass ich dich schlachte. Nun schau, was meinst du dazu?“ Er antwortete: „O mein Vater, tu, wie dir befohlen; du sollst mich, so Allah will, standhaft finden.“ [Quran 37:102]
Drei Mal rief der Teufel Abraham dazu auf, Gottes Befehl zu ignorieren und das Leben seines Sohnes zu retten. Drei Mal lehnte Abraham diesen Rat ab. Er bewarf den Teufel mit Steinen. In Gedenken daran sammeln die Pilger Steine und steinigen die Säulen, die den Teufel verkörpern. Gott war von Abrahams unerschütterlichem Glauben dermaßen überzeugt, dass er erlaubte, ein Schaf zu opfern.
„Und Wir gaben ihm ein großes Schlachttier als Auslösung (als Ersatz für seinen Sohn).“ [Quran 37:107]
Die Hadsch beginnt am 8. Dhul-Hijjah, bekannt als Yawm al-Tarwiyah (der Tag des Trinkens), während dessen die Pilger den Ihram annehmen und ihre Absicht für die Hadsch äußern. Das morgendliche Fajr Gebet wird am
Masjid Al-Haram verrichtet und dann erst brechen die Pilger nach Mina auf. Dann machen sie sich auf den Weg nach Mina, einem Ort etwa 8 km von Mekka entfernt, wo sie ihre täglichen Gebete verrichten und in einem Zelt übernachten. In Mina angekommen, werden die Dhuhr, Asr, Maghrib und Isha Gebete verrichtet. Am darauffolgenden 9. Tag des Dhul-Hijjah-Monats das Fajr Gebet verrichtet. Anschließend pilgern die Massen nach
Arafat. Auf dem Rückweg am 10., 11. und 12. Tag des Dhul-Hijjah-Monats verbringen die Pilger ihre Zeit zur Andacht, Steinigung des Teufels, das Opfern eines Tieres und
das Rasieren der Haare ebenfalls an diesem Ort.
Heute ist Mina als die Stadt der Zelte bekannt. Hier wurden mehrere Tausend Zelte errichtet, um den Pilgern mühsames Tragen der eigenen Camping-Ausrüstung zu ersparen. Die zur Vollziehung der Hadsch notwendigen Rituale, wie z.B. Aufenthalte zur Andacht, Gebete, Opfergaben und Steinigung des Teufels werden im Umkreis verrichtet. Aus diesem Grunde benötigen die Pilger Unterkünfte an diesen Orten. Diese Zelte werden jährlich den Pilgern als Unterkunft zur Verfügung gestellt.